Biographie von Imam Ibn al-Qayyim al-Jawziyyah (691–751 n.H.)
Seine Herkunft:
Imam Shamsud-Din, Abu ‚Abdullah Muhammad Ibn Abi Bakr Ibn Ayyub Ibn Sa’d ad-Dimashqi al-Hanbali ist unter dem Namen „Ibn al-Qayyim al-Jawziyyah“ bekannt, weil sein Vater der Schulleiter (Qayyim) der „Jawziyyah“- Schule in Damaskus war. Er wurde in Damaskus als Sohn einer guten Familie geboren. Dort wuchs er in einem Haus auf, das für seine Religiosität, sein Wissen, seine Gottesfurcht und seine Rechtschaffenheit bekannt war.
Seine Studienzeit:
Er beschäftigte sich mit dem Erlangen der verschiedenen Wissenschaftsarten, bis er sehr gut war in mehreren davon. Insbesondere befasste er sich mit der Arabischen Sprache und den islamischen Wissenschaften, so dass er geeignet war, Fatawa (islamische Rechtsprechungen) zu geben, das Imam-Amt und den Lehrstuhl zu übernehmen.
Imam Ibn al-Qayyim war der Imam von der „Jawziyyah“-Schule, die von Imam Muhyi d-Din Ibn Abi al-Faraj al-Jawzi (gest. 656 n.H.) gegründet wurde. Ibn Kathir sagte über diese Schule, dass sie die beste Schule ihrer Zeit war. Sein Vater war jemand, der viel Gottesdienst verrichtete. Von ihm hat Ibn al-Qayyim die Pflichten gelernt. Den Fiqh lernte er bei seinem Lehrer Ibn Taymiyyah. Er begann mit sechs Jahren Fiqh, Arabische Sprachwissenschaft und Hadith zu lernen, was bedeutet, dass er ein sehr kluger Mensch war.
Sein Werk in der Gesellschaft:
Ibn al-Qayyim reiste nach Nablus, Jerusalem, Ägypten und Makka, wo er sehr oft die Pilgerfahrt durchführte. Die Bewohner von Makka erzählten viel über seine gottesdienstlichen Handlungen, die er verrichtete (‚Ibadah) und dass er sehr oft Tawaf (rituelle Umkreisung der Ka’ba) machte. Er studierte alle in seiner Zeit bekannten Rechtsschulen, Richtungen und Bücher im Lichte von Qur’an und Sunnah. Sein Ziel war es, den Menschen Antworten zu geben auf alles, was verbreitet war an Themen oder Fragestellungen. Mit dieser Methode konnte er das islamische Denken von den irregeleiteten Meinungen und Neigungen befreien. Er hatte ein sehr gutes Gedächtnis und war sehr intelligent, was ihm half, sich ein umfassendes und vertieftes Wissen anzueignen über die Hadith-Wissenschaften (‚Ulum al-Hadith), über die Hadith-Texte (Mutun, pl. von Matn), welche er auswendig kannte und über die Überlieferer, die er beurteilen konnte. Ibn al-Qayyim kannte sich auch gut aus in der Thora, dem Evangelium und den Psalmen. Er konnte auch Hebräisch, Persisch und Syrisch. Er kannte sich gut in der alten Geschichte, dem so genannten „Altertum“, aus. Diese breit gefächerte Bildung, die Ibn al-Qayyim besaß, ermöglichte es ihm, ein Rechtsgelehrter zu werden, der die islamische Shari’ah mit einem tiefen Blick sehen und ihre Ziele auch erkennen konnte. Ibn al-Qayyim zeigte, dass die Philosophen einen großen Fehler machten, wenn sie versuchten, ihren Weg nur mit Logik zu bestreiten. Sie erfassten nämlich nicht, dass der menschliche Verstand (‚Aql) alleine unfähig ist, alle Wahrheiten in der Religion zu erfassen, und dass es notwendig ist, sich auf überlieferte Offenbarungstexte (Naql) berufen zu können. Er kämpfte gegen die falschen aber zu seiner Zeit weit verbreiteten Meinungen von Sufis, die den Islam zu einem sehr komplizierten Glauben durch solche Theorien wie den sog. Pantheismus (Wahdat al-Wujud) machten.
Sein Charakter:
Imam Ibn Kathir sagte über ihn: „Er beschäftigte sich Tag und Nacht mit Wissen. Er betete viel und las viel Qur’an. Er war von gutem Charakter, er beneidete niemanden und hasste niemanden.“
Seine Bücher:
Imam Ibn al-Qayyim schrieb sehr viele Bücher und wurde sehr bekannt. Einige diese Bücher sind:
„Die Rettung vor den Irreführungen des Satans“ – wurde in Ägypten im Jahr 1320 n. H. gedruckt, „Die Teile des Qur’an’s“ – wurde in Mekka im Jahr 1321 n.H. gedruckt, „Die rechtlichen Bestimmungen bzgl. eines Neugeborenen“ – wurde in Indien im Jahr 1339 n.H. gedruckt, „Die Krankheit und das Heilmittel“, „Hadi al-Arwah ila Bilad al-Afrah“ – über das Paradies, „ar-Ruh“, „Zad al-Ma’ad“, „Madarij as-Salikin“ – ein Buch über Charakterreinigung und die Annäherung an Allah auf engl. Vorhanden, „al-Wabil as-Sayib min al-Kalim at-Tayib“, „Tahdhib Muhtasar Sunan Abi Dawud“, „Amthal al-Qur’an“, „at-Tubb an-Nabawi“, „Ahkam Ahl adh-Dhimmah“ („Rechtliche Bestimmungen bzgl. nichtmuslimischer Staatsbürger des islamischen Staats“), „al-Manar al-Munif fi as-Sahih wa ad-Da’if“, „Tafsir al-Qayyim“ – ein Korankommentar, „Tafsir al-Ma’udhatayn“ – Korankommentar der letzten beiden Suren.
Ibn al-Qayyim und sein Lehrer Ibn Taymiyyah:
Der Name Ibn al-Qayyim ist verbunden mit dem Namen seines Lehrers Ibn Taymiyyah. Denn Ibn al-Qayyim war bis zu dessen Tod stets bei ihm, nachdem Ibn Taymiyyah aus Ägypten im Jahr 712 n.H. zurückkehrte. Ibn al-Qayyim übernahm von Ibn Taymiyyah dessen allgemeines Religionsverständnis und dessen Rechtsschule. Obwohl Ibn al-Qayyim von Ibn Taymiyyah sehr beeindruckt und beeinflusst war, hatte er seine eigene Art. Trotzdem folgte Ibn al-Qayyim bei der Bekämpfung der Neuerungen in der Religion (Bida) seinem Lehrer, bis er schließlich mit ihm in der Burg von Damaskus gefangen genommen und auch gefoltert wurde. Er wurde einmal auf ein Kamel gebunden, geschlagen und so durch die Straßen geschleift. Er wurde am Dienstag, den 23. Dhu al-Hija, nach dem Tod von Imam Ibn Taymiyyah (gest. 728 n.H.), freigelassen.
Sein Tod:
In der Nacht zum Donnerstag, den 13. Rajab 751 n.H zur Zeit des Gebetsrufs zum Nachtgebet (‚Isha) ist Imam Ibn al-Qayyim al-Jawziyyah zu Allah zurückgekehrt. Für ihn wurde nach dem Mittaggebet des folgenden Tages das Totengebet in der Ummayaden-Moschee und in der Jarrah-Moschee verrichtet. Dann wurde er neben seinen Eltern begraben. Möge der erhabene Allah mit Imam Ibn al-Qayyim barmherzig sein und ihn reichlich belohnen.
https://ahlulkalam.wordpress.com/2013/08/27/biographie-uber-ibn-al-qayyim-al-jawziyyah-691-751-n-h/